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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1899 Hoffenheim vs. Hannover 96

1899 Hoffenheim vs. Hannover 96

Selektionssadismusabstinenz

Trägt oder trügt der Schein?

Das Ergebnis lässt keine Fragen offen. Die Fakten scheinen eine klare Sprache zu sprechen. Sigurdsson schoss zwei Tore, eines bereitete er vor. Rudy war der Passgeber für das Tor zum Endstand von 4:0. 1899 ist jetzt Dritter.

Alles gut?

Alles relativ. Hannover spielte ab der 20. Minute nur noch zu zehnt. Und der erste Treffer Sigurdssons in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit fiel sehr, sehr glücklich. Nur durch das physische Einwirken eines Abwehrspielers ging der Ball statt an die Eckfahne ins Tor. Und zwischen Platzverweis und Führungstreffer tat sich unsere Mannschaft sehr, sehr schwer.

Bis zum Platzverweis hingegen war es ein sehr, sehr gefälliges Spiel, was natürlich auch dem Gegner geschuldet war, der mitspielen wollte. Nachdem aber einer der ihren zurecht vom Platz flog, hörten sie damit auf und überließen den unseren den Spielaufbau.

Und so, wie im Pokalspiel der Platzverweis gegen die eigene Mannschaft das Team beflügelte, schien der frühe Platzverweis gegen die Gastmannschaft unser Team zu lähmen, denn von nun an ging wenig zusammen.

Man kann es aber nachvollziehen. So spielte die Mannschaft noch nie zusammen. Da muss es zu Abstimmungsproblemen kommen, zumal DER Führungsspieler auf dem Platz, Beck, gerade in der Phase so manchen Bock schoss.

Ohnehin taugt er nur leidlich zum Spielaufbau, dennoch war er wieder einmal der Spieler mit den meisten Ballkontakten, was zeigte, dass er gesucht wurde, aber halt auch, dass es außer ihm keinen gab und auch nicht gibt.

Denn selbst wenn alle hätten spielen können, das Bild wäre kaum ein anderes gewesen. Unser Mittelfeld ist nicht in der Lage, ein Spiel aufzubauen, zu steuern, zu lenken, sein Tempo zu variieren. Zu langsam, zu unsicher, zu unpräzise sind die Bälle immer noch.

Aber man hatte bereits in der ersten Viertelstunde, als noch 11 vs. 11 spielten, das Gefühl, dass da was gehen könnte und es wohl ein Segen ist, dass Salihovic ist, wie er ist, weshalb er ja für dieses Spiel gesperrt war und so der Trainer die Aufstellung den Umständen überlassen konnte.

Denn zur Sperre gesellten sich noch ein paar Verletzungen sowie eine Verbannung, die Ibisevic nicht nur wegen seiner Formkrise, sondern schlicht wegen seiner Dummheit im Pokalspiel verdient hat, und fertig war das neue Bild der TSG.

Es darf bezweifelt werden, dass der Trainer diese Aufstellung gewählt hätte, hätte er die Qual der Wahl gehabt. Da es diese aber nicht gab, gab es keine Qual – und halt auch keine andere Wahl. Und wie sich herausstellte, es war die richtige.

Auch die Worte zur Pause schienen zu stimmen, denn die Mannschaft spielte sofort nach vorn, sie kombinierte, sie spielte schnell, der Gegner foul, Obasi fiel, der Schiri pfiff und 2:0 durch Sigurdsson vom Punkt.

Der Spieler, der noch im DFB-Pokalspiel nur durch Präsenz und latentem Aktionismus, jedoch nicht mit Sinnfälligkeit des Tuns auffiel, wurde nun zum herausragenden Spieler. Er holte sich die Bälle, wo er nur konnte, und verteilte sie, so gut er konnte.

Das war nicht wirklich, wirklich gut, aber nicht schlechter als das, was Salihovic so anstellt – allerdings ohne dessen Selbstinszenierung – und bei den Standards war er auch diesmal besser.

Das zeigte sich beim Elfmeter, und das zeigte sich drei Minuten später, als er einen Freistoß trat, den Ball schön auf gefühlten drei Meter achtzig Höhe auf den Fünfer zog, wo Bas Kopf die notwendige Richtungskorrektur vornahm. 3:0

Dabei dachte man ja vor der Saison, dass Rudy vielleicht mal der Mann werden könnte, der dafür sorgt, dass Hoffenheim auch mal wieder ein Mittelfeld nicht nur auf dem Papier hat, aber er blieb meist unsicher. Es scheint ihn immer noch nervös zu machen, das Spielgerät am Fuß zu haben, weshalb er es zwar oft schnell wieder abgibt, allerdings sehr lasch und ungenau.

Kurz vor Schluss aber nicht. Den Kurzpass nahm Mlapa auf, der endlich mal wieder durchspielen durfte, eine Körperdrehung, Endstand.

Leider versäumte es die Mannschaft, sich in einen Rausch zu spielen und weitere Treffer zu erzielen. Die Chance war da, aber das war die einzige, die an diesem Sonntagabend vergeben wurde.

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