Image Image Image Image Image Image Image Image Image Image

Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

Scroll to top

Top

No Comments

1899 Hoffenheim vs. FC Augsburg

Wenig Erlebnis bei viel Ergebnis

Start ins Jahr mit guten Vorsätzen und noch besseren Vorlagen

Herzlich willkommen, geneigte/r Leser/in, im Jahre 2022.

Wir wünschen dir, dass du gut ins neue Jahr gestartet bist und dir die Zuversicht für die Zukunft durch die aktuellen Meldungen und Mahnungen nicht hast und nicht wirst nehmen lassen. Zumindest ist das einer unserer Vorsätze. Obwohl: eigentlich haben wir das ja noch nie gemacht.

„Weil sie nicht wissen, was sie machen, machen sie halt was!“

Dieser Satz der Mutter unseres CCEOs beruhigt uns ähnlich wie Christen und andere Menschen gewiss Trost finden können in dem Satz, den Margot Käsmann am Ende ihrer Karriere als Evangelische Ratsvorsitzende sagte: „Man kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hände.“

Vielleicht liegt es daran, dass in der Bibel: „Am Anfang war das Wort!“ steht, dass so viele Menschen ein neues Jahr mit guten Vorsätzen beginnen. Die brauchen wir nicht. Was wir brauchen, sind weniger Vor-, weniger Neben-, dafür mehr Hauptsätze.

Also statt „Man sollte schauen, ob …“, „Es kommt darauf an, dass …“, „Es ist uns wichtig, dass …“ etc. (lauter Vor-/Nebensatz-Konstruktionen), also viel zu reden, ohne was zu sagen, viel Erlebnis mit wenig Ergebnis zu liefern, wollen wir es jetzt mal anders machen, uns ein Herz und damit kurz fassen.

Das Spiel liefert die perfekte Vorlage dafür, denn es bot wenig Erlebnis bei viel Ergebnis …

  • Start mit Bleifuß: Tor für die TSG durch Dabbur. Aberkannt wegen Handberührung im Vorfeld.
  • Fünf Minuten später Führung für Augsburg nach einem Eckball und kollektivem Bleifuß, d. h. die gesamte Abwehr sprang nicht zum Ball.
  • Leerlauf.
  • Noch mehr Leerlauf.
  • Eine halbe Stunde lang wurde der Ball nur lang gespielt.
  • Nix lief.
  • Auch Kaderabek nicht mehr.
  • Akpoguma kommt für rechts.
  • Raum läuft links – durch.
  • Bebou läuft mittig – durch.
  • Ausgleich. Durch eine plötzliche Explosion von Spielwitz.
  • Lustig: Dabbur und Kramaric bäckern viele falsche Brötchen … äh … versemmeln so einiges.
  • Akpoguma lässt sich nicht die Wurst vom Brot nehmen.
  • Setzt sich rechts durch – und Bebou in Szene – und er den Ball erneut ins Netz.
  • Führung.
  • Halbzeit.
  • Leerlauf.
  • Standgas.
  • 90 Minuten sind rum.
  • 91.
  • 92.
  • Die 93. läuft und Rutter auf rechts – durch.
  • Links läuft Raum – durch. Trifft den Ball – nicht optimal.
  • Ball springt auf, über den Torwart, unter die Latte, ins Netz.
  • Das Spiel ist durch.
  • Aus.
  • Vorbei.
  • 3:1.
  • Sieg.

Die anderen vorne patzen. Wir platzen vor Freude.

So kann man mal ins neue Jahr starten:

  • Ohne Feuerwerk.
  • Ohne Böller.
  • Drei Raketen reichen:
    • Raum
    • Akpoguma
    • Bebou

Nach der dritterfolgreichsten Hinrunde aller Zeiten stehen wir am Ende des Beginns der Rückrunde auf Platz 3.

Herzlich willkommen im Jahre 2022, aber …

… wenn wir das Niveau halten wollen, muss sich Niveau deutlich bessern.

Dass es reichte, verdanken wir nicht zuletzt Amaju Pinnick. Amir Abdou und Jacob Mulee. Und Aliou Cissé wünschen wir viel Erfolg, obwohl wir Samassékou natürlich gerne auch hier hätten. Wir sind ja sportlich fair.

Leider stehen die Chancen auf ein sehr baldiges Wiedersehen mit ihm schlecht. Simbabwe, Guinea und Malawi sind die schlagbaren Gegner beim diesjährigen Coupe d’Afrique des Nations 2021. (Wir sagen auch nicht „ESC“, sondern „Grand Prix Eurovision de la Chanson“.)

Abdou und Mulee sind/waren die Nationaltrainer der Komoren bzw. von Kenia, also der Mannschaften, gegen die sich Togo in der Qualifikationsgruppe nebst dem klaren Favoriten Ägypten nicht durchsetzen konnte.

Pinnick ist der Präsident des Nigerianischen Fußballverbands, der Gernot Rohr Mitte Dezember als Trainer der Golden Eagles entließ und damit die sichere Teilnahme Akpogumas an dem Kontinentalwettbewerb verhinderte.

Während unsere 24 bei dem gebürtigen Mannheimer im Grunde gesetzt war, spielte er für seinen Nachfolger Augustine Eguavoen bei der Nominierung seines 28er-Kaders keine Rolle. (Dafür berief er Taiwo Awoniyi, der damit nächstes Wochenende nicht gegen uns, sondern den Sudan spielt.)

Aber im Grunde war es kein gutes Spiel von uns. Man hatte das Gefühl, man könnte den Satz der Mutter unseres CCEOs auch auf unseren Kick anwenden: Posch, Geiger, Baumgartner, Dabbur und insbesondere Kramaric spielten weit, weit, weit unter ihren Möglichkeiten. Vogt war alleinig für den Spielaufbau verantwortlich und damit sichtlich überfordert. Es dauerte auch sehr lange, bis die Spieler in die Zweikämpfe gingen und diese auch gewannen. Am Ende waren es gerade mal 38%!

Aber als Kollektiv war das defensiv nicht schlecht, nur beim Umschalten gelang sehr wenig – nicht zuletzt, weil es da auch so gut wie kein Kollektiv gab. Jeder schien so seine eigenen Vorstellungen von Laufwegen zu haben, so dass wir uns selten bis kaum „ins letzte Drittel“ spielten und wenn, uns dort auf den Füßen oder sonst wie im Weg standen. Aber sobald es Platz gab, gab es auch Chancen. Letztlich hatten wir nur eine Handvoll sehr guter. Dass dabei drei Tore heraussprangen, stimmt natürlich freudig. Aber sonst stimmte vorn noch relativ wenig – und das stimmt natürlich zuversichtlich, denn es gibt noch einiges zu verbessern.

Und wenn so eine Leistung zu so einem letztlich ungefährdeten Sieg reichte, was aber auch sehr (nebst der defensive Stärke unsererseits am Boden) an der Harmlosigkeit der Gäste in puncto offensiver Kreativität lag, was ist denn dann noch möglich, wenn es mit der Abstimmung besser klappt, wenn Grillitsch Vogt unterstützen kann und Kramaric endlich seinen 100. Treffer für die TSG erzielt?

Zu Platz 2 wird es nächste Woche schon mal nicht reichen. Das wäre zwar möglich gewesen, hätte der BVB das Spiel nicht noch gedreht und die Partie am kommenden Freitag gegen unseren Tabellennachbarn mit zwei Toren Unterschied verloren, während wir tags drauf an der Alten Försterei mit zwei Toren Unterschied gewonnen hätten, aber „hätte, hätte“ – zuerst einmal brauchen wir mehr Zug auf der Kette und weiterhin Demut.

Natürlich hat es auch was mit unserer Leistung zu tun, dass wir dort vorne stehen, aber halt auch mit der Leistung der anderen. Aber jetzt, wo wir da stehen, wo wir stehen, liegt es in unserer Hand sowie vor allem an unseren Füßen und Köpfen, dass wir da auch bleiben.

Die Chancen stehen nicht schlecht, wir hinter Trainer und Team und hoffentlich im August/September Schlange im Reisebüro. 🙂

Du siehst, geneigte/r Leser/in, wir haben sehr viel Zuversicht in die Zukunft.

 

Submit a Comment