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Akademikerfanclub 1899 Hoffenheim Rhein-Neckar Heidelberg 2007 e. V.

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1. FC Nürnberg vs. 1899 Hoffenheim

1. FC Nürnberg vs. 1899 Hoffenheim

Sieg der Ironie

Wahrnehmung und Wahrheit

Zugegeben, es müsste schon noch sehr viel zusammen kommen, aber es ist, wie man zu der Zeit ja gerne sagt, wenn man über Fußball spricht, „rein rechnerisch möglich“, dass wir am Ende der Saison unseren besten Bundesligatabellenplatz egalisieren.

Platz 7 ist noch drin. Und dabei standen wir kurzzeitig an diesem Spieltag auf 11 und Platz 14 war nur ein oder zwei Treffern auf den anderen Plätzen entfernt. Wer sich also bei seiner Analyse rein auf Tatsachen fokussieren will, wird nicht umhin können, von einer gelungenen Saison zu sprechen – sofern dies einträte.

Noch ist es nicht so weit und da auch Emotionen Tatsachen sein können, wird die Beurteilung eine andere werden. Es wird immer mit einem „Trotzdem …“ versehen sein, da in dieser Saison glücklicherweise auch andere Mannschaften sehr, sehr, sehr hinter ihren noch höheren Erwartungen zurückblieben.

Man stelle sich nur mal vor, wir hätten all diese Last-Minute-Punktverluste der Hinrunde nicht gehabt, wir wären immer noch auf Europapokalplätzen. Nun, hätten wir diese Spiele gewonnen bzw. nicht verloren, wäre ohnehin vieles anders gekommen und uns noch mehr erspart geblieben.

Andererseits lernten wir Demut. Wir lernten, die Grundlage für Frustrationen zu relativieren. Keine Erwartungshaltung. Wenn der mit sich ach so zufriedene Spielleiter etwas geschafft hat, dann den Glauben an die Mannschaft und die Vorfreude auf das Spiel zu nehmen – wobei er hier nicht alleine war. Spieler und Kollegen taten ihr Übriges.

So stand auch dieses Spiel in Sachen Erwartungshaltung auf unterstem Niveau. Sommerkick. Mit Glück ein 1:1. Vor wenigen Monaten hätte man sich einen solchen Gedanken nicht gestattet. Heute kommuniziert man dies als optimistische Prognose.

Und das Spiel gab einem im Grunde ja auch Recht. An Höhepunkten arm verlief dieses Spiel als Supporting Act zu diversen Feierlichkeiten der Gastgeber. A propos Supporting Act: unsere Abwehr.

Dass wir viele, zu viele Gegentore nach Standards bekommen, ist bekannt. Aber dass inzwischen ein Flachpass in den Strafraum nach einem Freistoß reicht, um einen gegnerischen Spieler mutterseelenallein vor dem eigenen Tor zum Schuss kommen zu lassen, ist mit „mangelnder Zuordnung“ wahrlich sehr euphemistsich beschrieben.

Die Leistung war schon arg bescheiden. Das fing bei der 2 an, der einfach keinen Ball an einem Gegenspieler vorbeiflanken kann, und hörte bei der 33 auf, der eine Grazilität an den Tag legte, die eher an einen Synchron-Schwimmer erinnerte, was so ganz ohne Wasser dann doch … aber naja

Dennoch hatten auch wir zwei, drei Standards. Und einmal schoss Sigurdsson mal nicht bru- und frontal aufs Tor, sondern hob den Ball in den freien Raum, wo Firmino dann Köpfchen bewies. Ausgleich. Halbzeit.

In der 2. Halbzeit traf der Abwehrspieler, der das Führungstor der Gastgeber erzielte, den Ball nicht, den Sigurdsson dann aufnahm und dann zu seinem 9. Saison- und Hoffenheims Siegtreffer in diesem Spiel nutzte.

So hatten wir es also doch noch in dieser Saison geschafft – ganz im Gegensatz zu dem, was der legitime Erbe der Berti-Vogts-Rhetorik behauptete – nach einem Rückstand zurückzukommen und ein Spiel zu drehen.

So stehen wir jetzt dann doch ganz gut da – zumindest in der Tabelle der Bundesliga. Im einem PR-Ranking nehmen wir jedoch einen der letzten Plätze ein.

Man kann sich sicherlich fragen, ob die Parameter der Analyse wirklich richtig sind. Unserer Ansicht nach sind sie es nicht, zumal es, auch wenn das Medienmenschen nicht immer so ganz wahrhaben wollen, es zum Glück nicht selten doch einen Unterschied gibt zwischen der öffentlichen Meinung und der veröffentlichten Meinung. Dennoch: Das Ergebnis sollte keinen Verantwortlichen zufriedenstellen – denn auch das hat was mit Wahrheit und Wahrnehmung zu tun. Und sollte ersteres gut, letzteres schlecht sein, ist das wirtschaftlich verheerender als umgekehrt.

Deshalb ist dies zu ändern nicht minder wichtig wie im nächsten Spiel eine sehr versönliche und dem Wettbewerb als Ganzen gerecht werdende Leistung zu zeigen.

Und dann Platz 7? Ob das hilft? Sieht es am Schluss nicht doch wieder zu gut aus, um die hochnotwendigen Schritte einzuleiten?

Hoffe ma mool nedd …

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